Anwendungsgebiet
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Verstimmungszustände.
Produktinformation
Wenn „umgangssprachlich“ von Depressionen gesprochen wird, sind häufig depressive Verstimmungszustände gemeint. Während die Depression eine ernsthatige psychische Erkrankung darstellt, die vom Betroffenen in der Regel nicht allein bewältigt werden kann und teilweise bis zu längerfristiger Arbeitsunfähigkeit, Frühverrentung oder Suizid führt, ist die depressive Verstimmung (auch Dysthymie) eine länger als zwei Wochen andauernde, gedrückte Gemütslage. Die Ursachen für eine depressive Verstimmung sind vielfältig und reichen von hormonellen Störungen (z.B. Wechseljahre, Schwangerschaft ), Schlaf- und Lichtmangel (Stichwort: saisonale Verstimmung), über traumatische Erlebnisse/Trauer, Stress/Überlastung bis hin zu einer genetischen Veranlagung oder entwickelt sich im Rahmen von schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise Demenz oder Mb. Parkinson.
Wirkstoffinformation
Hypericum perforatum (Echtes Johanniskraut)
Die Aufbereitungsmonographie für Hypericum perforatum (Johanniskraut) weist neben Verstimmungszuständen auch Verletzungen des peripheren und zentralen Nervensystems, Gehirngefäßverkalkung und Asthma aus. Mezger beschreibt in den Arzneimittelbildern u.a. funktionelle Depressionen sowie Depressionen bei cerebraler Arteriosklerose und im Klimakterium. Die Metaanalyse von Röder, C., Schaefner, M. (Humboldt Universität Berlin, Institut für Klinische Pharmakologie) und Leucht, S. (The Zucker Hillside Hospital, Albert Einstein College of Medicine) zeigt bei leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen eine signifikante Überlegenheit von Johanniskraut gegenüber Placebo und eine vergleichbare bis bessere Wirksamkeit als synthetische Antidepressiva. Verbunden mit dem günstigen Nebenwirkungsprofil spricht dies für einen Therapieversuch mit Hypericum (Meta-Analysis of Effectiveness and Tolerability of Treatment of Mild to Moderate Depression with St. John´s Wort).
Praxistipp
Die Therapie von Verstimmungszuständen mit Johanniskraut kann sehr gut komplementärmedizinisch begleitet werden. Hier ist neben einer Ernährungsumstellung (z.B. auf Fisch, Vollwertkost, frisches Obst und Gemüse sowie ungesättigte Öle) einer mikrobiologischen Therapie der Darmflora, Psychotherapie, Entspannungsverfahren und Mikronährstofftherapie (z.B. Vitamin D) insbesondere an Sport (Bewegungstherapie) zu denken.
Medizinische Hinweise und Informationen
Darreichungsform
Mischung zum Einnehmen
Packungsgröße und Pharmazentralnummer
50 ml, PZN 07419618
Abgabestatus
Rezeptfrei ausschließlich in Apotheken (Apothekenpflichtig)
Zusammensetzung
10,0 g enthalten - Wirkstoffe | |
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Hypericum perforatum ø | 3,34 g |
Hypericum perforatum Dil. D 6 | 3,33 g |
Hypericum perforatum Dil. D 12 | 3,33 g |
Gegenanzeigen
Hypericum Steierl darf nicht eingenommen werden
- bei gleichzeitiger Behandlung mit einem der unter „Wechselwirkungen“ genannten Arzneimittel
- bei bekannter Allergie gegen einen seiner Bestandteile
- bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit der Haut
- von gebärfähigen Frauen, die keine Verhütungsmaßnahmen treffen
- bei Alkoholkranken
- in Schwangerschaft und Stillzeit
- bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Enthält 57 Vol.-% Alkohol. Wegen des Alkholgehaltes soll Hypericum Steierl Potenzakkord bei Leberkranken, Epileptikern und bei Personen mit organischen Erkrankungen des Gehirns nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Während der Anwendung von Hypericum Steierl Potenzakkord soll eine intensive UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarien) vermieden werden.
Wechselwirkungen
Hypericum Steierl Potenzakkord kann mit zahlreichen anderen Arzneistoffen in dem Sinne in Wechselwirkung treten, dass die Konzentration dieser Stoffe im Blut gesenkt wird und dadurch die Wirksamkeit abgeschwächt ist. Zu diesen Stoffen gehören folgende Arzneistoffe:
- Arzneimittel zur Unterdrückung von Abstoßungsreaktionen gegenüber Transplantaten > Ciclosporin > Tacrolimus zur innerlichen Anwendung > Sirolimus
- Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen oder AIDS-Proteinase-Hemmer wie > Indinavir
- Non-Nucleosid Reverse-Transcriptase-Hemmer wie > Nevirapin
- Zytostatika wie > Imatimb > Irinotecan mit Ausnahme von monoklonalen Antikörpern.
- Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung > Phenprocoumon > Warfarin
- Theophyllin
- Digoxin
- Verapamil
- Simvastatin
- Midazolam
- Ivabradin
- Hormonelle Empfängnisverhütungsmittel
- und andersartige Mittel gegen Depression wie > Amitriptylin und > Nortriptylin.
Hypericum Steierl Potenzakkord kann mit anderen Arzneimitteln zur Depressionsbehandlung die Konzentration von Serotonin im Gehirn so weit heraufsetzen, dass es dadurch unter Umständen zu einem lebensbedrohlichen Serotoninsyndrom kommt. Dabei handelt es sich insbesondere um folgende Arzneistoffe:
Paroxetin > Sertralin und > Trazodon.
Nebenwirkungen
Bei hellhäutigen Personen kann es zur Photosensibilisierung der Hautpartien kommen, die starker Bestrahlung (Sonnen, Solarium) ausgesetzt sind. Allergische Hautausschläge, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit oder Unruhe, subjektive Missempfindungen wie z.B. Kribbeln und Erhöhungen der Leberwerte sind möglich.
Weitere Informationen zu diesem Präparat
Gebrauchsinformation (PDF)
Info für Fachkreise (PDF): Johanniskraut
Ergänzende Präparate
Passend zu Hypericum Steierl können folgende Präparate eine sinnvolle Ergänzung sein: